Wolfgang Kieling (1924-1985) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Er sammelte schon als Kind Erfahrungen im Hörfunk und vor der Kamera. Nach dem Krieg, in dem er an der Ostfront eingesetzt wurde und 1949 aus sowjetischer Gefangenschaft entlassen wurde, spielte er Theater. Bald stieg er zum gefeierten Schauspieler auf. 1966 spielte Wolfgang Kieling in Alfred Hitchcocks „Der zerrissene Vorhang“ den Stasi-Agenten Herman Gromek, der vom Protagonisten zusammen mit einer Bäuerin umgebracht wird – eine Darbietung, für die Kieling vom "Master of Suspense" sehr gelobt wurde. Privat engagierte sich Wolfgang Kieling gegen den Vietnamkrieg und die Springer-Presse. 1968 siedelte er für zwei Jahre in die DDR über. Mit 61 Jahren erlag er dem Krebs und vier Ehen.
Synchronstimme von Sinatra, Glenn Ford und Paul Newman
Als Deutsche Synchronstimme von Frank Sinatra sprach er den legendären Entertainer in insgesamt neun Filmen, darunter in den Musicals „Pal Joey“ (1957) als namensgebender Nachtclub-Sänger mit Schwäche für Frauen oder als Reporter Mike Connor an der Seite von Grace Kelly in „Die oberen Zehntausend“ (1956). Westernheld Glenn Ford lieh Wolfgang Kieling seine Stimme unter anderem als Pfarrer Jim Killian mit dem rauchenden Colt in „Pulver und Blei“(1969) oder im Monumentalfilm „Cimarron“ (1960) als altruistischer Wild West-Pionier Yancey Cravat. Des Weiteren synchronisierte Wolfgang Kieling häufig Schauspielikone Paul Newman (zum Beispiel 1959 in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“) und Kirk Douglas, etwa als einohriger Maler in „Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft“ (1956).
Sprecher von Stars wie Marlon, Marcello und Montgomery
Unvergessen bleibt seine Synchronisation von Marlon Brando als exzentrischer Kopfgeldjäger Robert E. Lee Clayton im Spätwestern „Duell am Missouri“ (1976). In Fellinis „La Dolce Vita“ verewigte sich Wolfgang Kieling als Stimme von Marcello Mastroianni, der als Frauenheld und Reporter Marcello Rubini das (bitter-)süße Leben in den höchsten Kreisen Roms genießt. In einer Welt, auf der die Primaten die Vorherrschaft über die Menschen haben, sprach Wolfgang Kieling den „Ben Hur“-Darsteller Charlton Heston als George Taylor im Sci-Fi Klassiker „Planet der Affen“ (1968). Darüber hinaus war Wolfgang Kieling die Stimme des Russen Yul Brynner in „Ein Kerl zum Pferdestehlen“, sowie von Montgomery Clift in „Urteil von Nürnberg“ und Tony Curtis in „Das Millionengesicht“. In „Der Schwan“ sprach er Sir Alec Guinness als Bass spielender Kronprinz Albert an der Seite von Grace Kelly.
Film | Rolle | Schauspieler | ||
Godbole |
Sir Alec Guinness
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Ernst Stavro Blofeld |
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Detective Sergeant |
Bob Cunningham
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Antoine Lemercier |
Philippe Noiret
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Max Graham |
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Bert (1. Stimme) |
Frank Oz
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Dr. Karel Sova, sr. |
Ladislav Chudík
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Michel Descombes |
Philippe Noiret
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Inspektor Martino |
Paul Meurisse
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Mary Ann |
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A.J. Covington |
David Huddleston
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Mike |
Guglielmo Spoletini
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Jim Killian |
Glenn Ford
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Frank Talby |
Lee van Cleef
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Colonel Redmayne |
Richard Todd
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Inspector Ginko |
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Bobby Quinn |
James Luisi
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Hermann Gromek |
Wolfgang Kieling
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Punch |
Wolfgang Kieling
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Henri-Desiré Landru |
Charles Denner
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Capt. Wade Hunnicutt |
Robert Mitchum
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Capt. Tom Reynolds |
Frank Sinatra
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Pablo |
Walter Chiari
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