ISDN Tonstudio - Mayah, Centauri, Musiktaxi, Software

ISDN Übertragungen sind seit der Einführung eines Europäischen Standards (ISDN) möglich. Firmen wie APT und Mayah entwickelten Hardware zur Übertragung von Sprachaufnahmen über ISDN. Viele Geräte können mit bis zu 4 ISDN Leitungen (nur 3 für das eigentliche digitalisierte Tonsignal) senden und empfangen. Es gibt zudem auch Softwarelösungen die über Fritz-Karten (oder ähnliche Hardware) Hardwaregeräte ansteuern können.

Am häufigsten sind die ISDN Geräte im  Broadcast-Bereich anzutreffen – also bei Funk- und TV Stationen. Man nutzt die Übertragung vor allem zum sicheren und stabilen Senden und Empfangen von Audiosignalen. Mit Einführung der Geräte in den Radiostationen und einer späteren moderaten Anpassung der Preise (zu Beginn kostete ein Gerät ca. 20.000 DM) fand auch der Einzug in diverse Tonstudios statt. Mittlerweile vernetzen sich nahezu alle Tonstudios untereinander. Das hat den Vorteil, dass Sprecher, die Beispielsweise ihren Wohnsitz in Hamburg haben, für eine kurze Produktion nicht mehr nach München reisen müssen. Die Nutzung von APT und Mayah Geräten spart also nicht nur Geld, sondern auch jede Menge Zeit.

Die verschiedenen Hardwarelösungen sind bedingt kompatibel, meist kommt es nur zu stabilen Verbindungen, wenn man Geräte des gleichen Herstellers miteinander verbindet. Im Laufe der Jahre gab es diverse Veränderungen seitens der Codecs, als auch bei Hardware und Benutzerfreundlichkeit.

Es gibt und gab Geräte, die sehr zuverlässig arbeiten und auch weit verbreitet sind, wie z.B. das Centauri 3001 oder das Musiktaxi VP Pro. Oft haben die verschiedenen Anbieter Codecs der Konkurrenten integriert. So ist es kein Problem ein Musiktaxi mit einem Centauri zu connecten.

Da die alten Geräte ( Centauri 3001 kam 2001 auf den Markt) immer noch tadellos ihren Job erledigen, sind viele der älteren Geräte auch nach fast 15 Jahren noch im Einsatz. Es gibt selbst für das Centauri 2 noch Softwareupdates, um z.Bsp. neue Codex, wie „Opus“, aufzuspielen.

Die Media Paten halten für jede Eventualität diverse Geräte vor, von APT, Centauri bis Musiktaxi sind neue wie auch ältere Modelle vorhanden. In unseren Studios liegen insgesamt  10 ISDN Leitungen an.  So können wir in drei Studios parallel ISDN-Übertragungen anbieten.

Da wir verschiedene Geräte, sowie Software auch per IP eingebunden haben, sind wir in der Lage als Slavestudio Verbindungen zwischen ISDN und IP Studios herzustellen. Das kommt oft bei Ländern vor, die über kein ISDN verfügen und seit Ende 2014 zunehmend auch in Deutschland für Studios, denen das ISDN seitens der Telekom gekündigt wurde. In unserem Blog haben wir die neuen IP-Geräte und die Sofwarelösungen ausgiebig getestet, nachzulesen HIER!

Update – Februar 2016 – Uns hat´s nun auch erwischt (eine Leitung ist gekündigt)

ISDN wird bis Ende 2016 in Deutschland seitens der Telekom gekündigt und abgeschalten. Vielen Tonstudios wurden bereits 2015 die ISDN-Verträge gekündigt der Rest folgt 2016.  Uns wurde eine ISDN-Leitung gekündigt, der Rest ist noch aktiv, d.h. wir können wahrscheinlich bis Herbst 2016 noch ISDN Übertragungen mit bis zu 4 Leitungen durchführen. Parallel haben wir bereits auf IP-Übertragungen umgestellt.

Update – Oktober 2016 – Leitung gekündigt und immer noch aktiv

So langsam neigt sich 2016 dem Ende und Überraschung! Die gekündigte Leitung ist immer noch vorhanden, wie die anderen Leitungen auch. Langsam denke ich mir, dass wir doch mal wieder etwas länger ISDN aktiv haben werden als gedacht.

Wir können also immer noch ISDN-Übertragungen mit Fullpower fahren. Haben aber mit den meisten Studios auf IP umgestellt. Mit TV-Stationen, wie z.B. Pro7 nutzen wir die alten MAYA-Geräte mit IP-Anbindung. Mit vielen Sprechern und Studios ist oft Sessionlink und Sourceconnect im Einsatz.
Sessionlink hat die Nase vorn und scheint sich als Übertragungssoftware durchzusetzen. Zumindest wird es häufiger genutzt als die anderen Programme.